Schalen und Behälter

Blatt­tel­ler und Schüs­sel­trä­ger wer­den als Tabletts, so genann­te syus­mung, ver­wen­det, um Spei­sen und Geträn­ke zu den Clan­mit­glie­dern um die Feu­er­stel­le zu tra­gen. Wäh­rend Fei­er­lich­kei­ten wer­den syus­mung mit Kava­scha­len, den so genann­ten swoa­sey, her­um­ge­reicht. Ein swoa­sey ent­hält swoa, ein leicht berau­schen­des, kava­ähn­li­ches Getränk.
Die Na’­vi-Eti­ket­te und ‑Tra­di­ti­on schreibt vor, dass die­se syus­mung an jeden Teil­neh­mer einer gesell­schaft­li­chen Zusam­men­kunft oder eines Ritu­als wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Man soll­te einen swoa­sey nicht für den eige­nen Kon­sum vom Scha­len­trä­ger neh­men. Statt­des­sen muss man den Scha­len­trä­ger hal­ten und einem ande­ren benach­bar­ten Clan­mit­glied erlau­ben, die Scha­le zu neh­men und sie vor den Trin­ken­den zu stel­len. Erst dann kann man aus dem Becher trin­ken. Bei fest­li­chen Anläs­sen fol­gen die Kin­der ger­ne dem Tablett im Kreis, damit sie der­je­ni­ge sein kön­nen, der die Scha­le vor dem Tablett­trä­ger abstellt. Ein sol­ches Tablett ist etwa einen Meter lang oder schul­ter­breit und besteht aus Tier­scha­len und ‑kno­chen, Holz, Schilf, Zwei­gen und Bind­fä­den, die zu einem brei­ten, fla­chen Korb geformt sind.
Die Grö­ße der swoa­sey reicht von einer Hand bis zur Grö­ße einer irdi­schen Bow­len­schüs­sel. Die Na’­vi-Eti­ket­te schreibt vor, dass man nicht aus der gro­ßen Gesell­schafts­scha­le — dem swoa­sey ayll — trin­ken darf, es sei denn, es sind mehr als zwei ande­re Na’­vi anwe­send, um sie für den Trin­ker fest­zu­hal­ten. Sie bestehen aus aus­ge­höhl­ten, gerei­nig­ten und mit Far­be und bun­ten Schnü­ren ver­zier­ten Samen­kap­seln unter­schied­li­cher Größe.

‘e’in­sey, “Kür­bis­be­cher”, sind aus­ge­höhl­te Kür­bis­se (rechts), manch­mal ver­ziert, aber in der Regel unver­ziert und für den täg­li­chen, all­ge­mei­nen häus­li­chen Gebrauch um dar­aus zu trin­ken. Sie vari­ie­ren in Grö­ße und Gewicht. Ande­re Trink­ge­fä­ße wer­den aus der Scha­le eines weich­tier­ähn­li­chen Lebe­we­sens her­ge­stellt, das gesäu­bert, geschält und aus­ge­kocht wird. Die Na’­vi nen­nen die­se sum­sey, “Muschel­scha­len”.

Ein Sys­tem aus eng geweb­ten Mat­ten, Sei­len und Schnü­ren dient zum Auf­fan­gen, Spei­chern und Ver­tei­len von Trink­was­ser im gesam­ten Hei­mat­baum der Oma­ti­ka­ya — einem gro­ßen Netz, das sich durch das gesam­te Dorf­ge­biet des Bau­mes zieht.
Wenn sie sich nicht im Hei­mat­baum auf­hal­ten, sind die flei­schi­gen, saf­ti­gen Blät­ter der paywll bei den Na’­vi als trag­ba­res Trink­sys­tem sehr beliebt. Sie rei­ßen die Blät­ter ab und tra­gen sie bei sich, um dar­an zu sau­gen und Was­ser zu trin­ken. Wenn ein Blatt abge­ris­sen wird, wächst an sei­ner Stel­le ein neu­es nach. Die Blät­ter müs­sen jedoch vor­sich­tig geern­tet wer­den, da die obe­ren Blät­ter gele­gent­lich Sta­cheln in Rich­tung des Stam­mes aus­trei­ben, wenn zu vie­le was­ser­ge­füll­te Blät­ter ent­fernt werden.

Nach Regen­fäl­len sam­melt sich sau­be­res Was­ser auch in den scha­len­för­mi­gen Blät­tern bestimm­ter Pflan­zen, wie der ‘ä’o (Kan­nen­pflan­ze, links). Das Was­ser aus Tau und Nebel, das her­un­ter­läuft und sich im scha­len­för­mi­gen Kör­per des tawtsngal (Pano­py­ra, “Him­mels­be­cher”) sam­melt, wird von den Na’­vi als nahr­haf­tes und hei­len­des Getränk verwendet.