Anatomie und Physiologie

Die Na’­vi­haut ist haar­los (bis auf das Haupt­haar und die Schwanz­spit­ze) und ent­hält Cya­nin, ein Pig­ment, wel­ches Far­ben von Tür­kis über Blau bis Vio­lett erzeugt. Na’­vi­blut ist rot, und ver­wen­det eine Eisen­ver­bin­dung ähn­lich dem Hämo­glo­bin, um Sauer­stoff zu trans­por­tie­ren. Die Inter­ak­ti­on des Haut­pig­ments mit dem Blut­fluss unter der Haut­ober­flä­che erzeugt die cha­rak­te­ris­ti­schen blau­en und vio­let­ten Schat­tie­run­gen der Na’­vi-Haut­far­be. Die dunk­ler pig­men­tier­ten Haut­mus­ter vari­ie­ren stark, sind aber im All­ge­mei­nen Bän­der und Strei­fen aus dunk­le­ren Blau­tö­nen auf einem Feld aus hel­le­ren Blau- und Tür­kis­tö­nen. Je län­ger die Haut Son­nen­ein­strah­lung aus­ge­setzt ist, des­to dunk­ler wird das haut­ei­ge­ne Pig­ment und geht ins Vio­let­te über. Das Pig­ment nimmt an den Hand­flä­chen, den Fuß­soh­len und der Innen­sei­te des Ohr­knor­pels an Kon­zen­tra­ti­on und Dich­te ab.

Alle Na’­vi haben einen lan­gen Greif­schwanz. Er dient dem Erhalt des Gleich­ge­wichts, indem er als beweg­li­ches Gegen­ge­wicht dient, um den Schritt im Ren­nen zu balan­cie­ren, und hilft bei Rich­tungs­wech­seln. Der Schwanz dient auch als sozia­les Signal für emo­tio­na­le Zustän­de, eben­so wie die Ohren. Eini­ge Unter­ar­ten der Na’­vi kön­nen ihr Kör­per­ge­wicht an ihrem Schwanz auf­hän­gen, die Na’­vi in der Regi­on von Hell’s Gate kön­nen dies jedoch nicht. Es wur­de indes beob­ach­tet, dass sie die Spit­ze des Greif­schwan­zes benut­zen, um sich beim Klet­tern an Ästen und Lia­nen fest­zu­hal­ten und um so ein Abstür­zen zu ver­hin­dern oder abzufedern.

Der Na’­vi-Schä­del ist im Ver­gleich zum mensch­li­chen Kopf-Kör­per-Ver­hält­nis ver­hält­nis­mä­ßig klein und zeich­net sich durch hohe Wan­gen­kno­chen, Kat­zen­oh­ren und eine her­vor­ste­hen­de Mund-Nasen-Par­tie aus. Der Hals ist dop­pelt so lang wie der eines durch­schnitt­li­chen Men­schen und kann sich eulen­ar­tig um fast 180 Grad drehen. 

Die Augen der Na’­vi sind groß und für die nächt­li­che Jagd geeig­net. Das Auge ist vom Volu­men her vier­mal so groß wie das eines Men­schen und die Iris bei den meis­ten Na’­vi gold­far­ben bis grün­lich-gelb. Im Was­ser leben­de Na’­vi haben grü­ne oder blaue Augen. Die Pupil­len reflek­tie­ren nachts grü­nes Licht, was auf eine Schicht von Licht ver­stär­ken­den Zel­len in der Netz­haut zurück­zu­füh­ren ist. Die Augen sind, wie bei den meis­ten Raub­tie­ren, nach vor­ne gerich­tet, um bin­oku­la­res Sehen zu ermög­li­chen. Es ist bekannt, dass die Na’­vi Ste­re­op­sis (räum­li­ches Sehen) auf einer viel fei­ne­ren Ebe­ne als das mensch­li­che Seh­sys­tem ver­ar­bei­ten und die Ent­fer­nung und Geschwin­dig­keit von sich bewe­gen­den Objek­ten zwei- bis drei­mal genau­er erken­nen kön­nen als Menschen. 

Bio­lu­mi­nes­zie­ren­de Haut­zel­len, die die Noc­ti­lu­ca­se-Enzy­me pro­du­zie­ren, strah­len Licht aus, wenn die Umge­bungs­hel­lig­keit gering ist. Die­se Zel­len sind in Lini­en und Punkt­mus­tern grup­piert, die für jedes Indi­vi­du­um spe­zi­fisch sind, und die­se Mar­kie­run­gen wer­den von Wis­sen­schaft­lern ver­wen­det, um Indi­vi­du­en bei der Unter­su­chung von Grup­pen­dy­na­mik und sozia­len Inter­ak­tio­nen zu iden­ti­fi­zie­ren, wenn sie mit Pho­tom­ul­ti­plier-Kame­ras auf­ge­zeich­net wer­den. Der emo­tio­na­le Zustand der Na’­vi beein­flusst die Stär­ke und bis zu einem gewis­sen Grad auch das Spek­trum des von den Punk­ten aus­ge­sand­ten Lichts, aber es ist nicht bekannt, ob die Na’­vi dies als eine Form der Kom­mu­ni­ka­ti­on bewusst steu­ern können. 

Ein Na’­vi-Clan, die Met­kay­i­na, besteht aus einer Unter­spe­zi­es, die an eine aqua­ti­sche Lebens­wei­se ange­passt ist. Ihre Haut hat einen grün­li­che­ren Tür­kiston als die der land­be­woh­nen­den Na’­vi und ist zur bes­se­ren Tar­nung im Was­ser stär­ker mit Strei­fen, Wir­beln und Fle­cken gespren­kelt. Die Augen sind blau bis grün, und die Ohren sind etwas kleiner. 

Ihre Schwän­ze sind brei­ter und pad­del­ar­tig, ohne Haa­re an der Spit­ze, und ihre Arme, Hän­de und Unter­schen­kel sind brei­ter, um das Schwim­men im Oze­an zu erleich­tern. Der Kör­per ist im All­ge­mei­nen weni­ger schlank und mus­ku­lö­ser. Der Rumpf könn­te brei­ter gewor­den sein, um grö­ße­re Lun­gen­flü­gel und/oder eine ver­grö­ßer­te Milz zu beher­ber­gen, da die Met­kay­i­na fähi­ge und geüb­te Frei­tau­cher sind.