Anurai

Sym­bol der Anurai

Die Anurai sind ein uralter Clan, der sich auf die Weis­heit des Nacht­him­mels spe­zia­li­siert hat. Ihre Mit­glie­der ver­fol­gen die Bewe­gun­gen und Aus­rich­tun­gen von Ster­nen, Pla­ne­ten und Mon­den.  Sie sind auch als akri­bi­sche Hand­wer­ker und Kunst­hand­wer­ker bekannt, die unver­gleich­li­ches Kunst­hand­werk in Form von Musik­in­stru­men­ten, visu­el­ler Kunst und Schmuck herstellen.

Die Anurai scheu­en kei­ne Mühen und las­sen kein Detail aus, wenn sie an ihren Krea­tio­nen arbei­ten, und nut­zen die Mate­ria­li­en, die sie umge­ben. Eine meis­ter­haf­te Balan­ce aus Geist und Ein­falls­reich­tum unter­schei­det sie von den ande­ren Clans. Wil­de Fan­ta­sie und visio­nä­re Fähig­kei­ten lei­ten sie dazu an, das wei­te, mit Kno­chen über­sä­te Land, in dem sie leben, zu durch­fors­ten. Sie sind sowohl ver­spielt als auch musi­ka­lisch und haben sich auf die Her­stel­lung von Instru­men­ten aus den Kno­chen längst zur Ruhe gebet­te­ter Tie­re spe­zia­li­siert. Die Ske­lett­res­te eines palu­lu­kan, des Totems der Anurai und des töd­lichs­ten Land­raub­tiers auf Pan­do­ra, sind die begehr­tes­ten von allen. Aus die­sen und allen ande­ren Mate­ria­li­en, die sie fin­den, erfin­den und schaf­fen die Anurai immer wie­der schö­ne Gegen­stän­de wie Hals­ket­ten und Skulp­tu­ren.

Kno­chen­skulp­tu­ren sind ein her­vor­ra­gen­des Bei­spiel für die Kunst­fer­tig­keit der Anurai und die Sorg­falt, mit der sie ihr Hand­werk aus­üben. Als künst­le­ri­sches Medi­um sind die Kno­chen sowohl von prak­ti­scher als auch meta­pho­ri­scher Bedeu­tung. Die Anurai leben in einem Hei­lig­tum, das mit Kno­chen von alten Tie­ren über­sät ist. Die­se Umge­bung för­dert eine Hal­tung tief­grei­fen­den Respekts vor allem Leben, auch nach dem Tod. Seit Anbe­ginn der Zeit haben die Anurai die­sen Glau­ben bewahrt. Der Wert des Lebens, selbst wenn es ver­gäng­lich ist, ist die Haupt­mo­ti­va­ti­on für die Umwand­lung von Sym­bo­len des Ver­lus­tes in schö­ne Kunstwerke.

Es wird ange­nom­men, dass die­ses Ritu­al zuerst durch einen Ruf von Eywa inspi­riert wur­de. Nach einer Legen­de der Anurai führ­te die Gott­heit jun­ge Clan­mit­glie­der durch eine mit Kno­chen über­sä­te Wüs­te. Der Schmerz wuchs mit jedem Schritt, vor­bei an Kno­chen und noch mehr Kno­chen. Bei Ein­bruch der Dun­kel­heit, auf dem Höhe­punkt der Bio­lu­mi­nes­zenz der Pan­do­ra, waren die Clan­mit­glie­der plötz­lich eins mit den lan­ge ver­schol­le­nen Krea­tu­ren, deren Über­res­te sie pas­siert hat­ten. In die­sem Moment mute­ten ihre ver­stor­be­nen Geis­ter unglaub­lich leben­dig an. Das Bedürf­nis, die­se Geis­ter zu fei­ern, ver­zehr­te den Clan bis zum Punkt der Erleuch­tung. Die Anurai fuh­ren fort, makel­lo­se Kunst mit dem Ziel zu schaf­fen, ver­lo­re­nes Leben in einen ewi­gen Schatz zu verwandeln.

Eine wei­te­re Tra­di­ti­on der Anurai ist der Bau eines Tha­na­tor-Totems (sie­he oben), ein Ritu­al zur Prü­fung des Gleich­ge­wichts, bei dem es auf die voll­stän­di­ge Über­ein­stim­mung von zwei oder mehr Clan­mit­glie­dern ankommt. Die­se Har­mo­nie ist etwas, das nur durch ech­te Team­ar­beit erreicht wer­den kann. Die Kno­chen wer­den stra­te­gisch auf­ein­an­der gesta­pelt, wäh­rend ein ande­rer Clan­mit­glied den Halt bewahrt. Es ist unmög­lich, die­ses Totem allein zu bestei­gen. Ein ein­zi­ger Fehl­tritt kann dazu füh­ren, dass die Kno­chen mit gro­ßer Wucht her­ab­stür­zen. Das Totem ehrt den mäch­ti­gen Tha­na­tor oder palu­lu­kan, die töd­lichs­te Land­krea­tur Pan­do­ras, um die Bedeu­tung von Einig­keit, Ver­trau­en und Team­ar­beit zu leh­ren. Es erin­nert die Anurai dar­an, auf die Hand­lun­gen der ande­ren mit Ein­füh­lungs­ver­mö­gen und Ziel­stre­big­keit zu reagie­ren. Mit einem Geist der Zusam­men­ge­hö­rig­keit gibt es Hoff­nung, um allen Gefah­ren des Lebens zu begegnen.

Neben der Bild­haue­rei ist die Musik eine wei­te­re Kunst­form, die die Anurai mit Tier­kno­chen erfor­schen. Bei den Na’­vi dringt der Geist des Tie­res in den Kör­per des Clan­mit­glieds ein wie eine kraft­vol­le Muse, die jeden Schnitt der Klin­ge lenkt. Wäh­rend die­ses Pro­zes­ses sind die Bewe­gun­gen des Künst­lers fast instink­tiv. Der Geist des Tie­res über­nimmt die Füh­rung und ver­schwin­det in einem Augen­blick, wenn das Instru­ment fer­tig ist. Dies ist ein sehr auf­re­gen­der Moment, wenn die Anurai zum ers­ten Mal den Klang des Instru­ments hören. Es heißt, der Klang sei ein Aus­druck der Dank­bar­keit des Tie­res gegen­über sei­nem Schöp­fer. Es bedankt sich dafür, dass es ein Kunst­werk geschaf­fen hat, mit dem sei­ne Stim­me wei­ter­le­ben kann. Die­se kul­tu­rell beson­ders bedeut­sa­me Flö­te aus palu­lu­kan-Kno­chen wird txär­pawk genannt, und es heißt, ein Na’­vi kön­ne mit die­sem beson­de­ren Musik­kno­chen den toruk anru­fen.