Swaynivi

Fami­li­en schla­fen gemein­sam in grö­ße­ren Hän­ge­mat­ten, die deko­riert und sorg­fäl­tig kon­stru­iert sind, damit sie fle­xi­bel und sta­bil sind. Sie bestehen aus Sei­len, Bind­fä­den und star­ken geweb­ten Mat­ten. In der Mit­te wird eine gro­ße Mat­te mit einem deko­ra­ti­ven Mus­ter gewebt, die dann an einem Seil­ge­stell befes­tigt wird. Die fer­ti­ge Hän­ge­mat­te wird dann an den inne­ren Säu­len des Hei­mat­bau­mes befes­tigt. Die Na’­vi bezeich­nen die­se gro­ße Fami­li­en­hän­ge­mat­te als sway­ni­vi, wobei nivi der all­ge­mei­ne Begriff für eine Schlaf­hän­ge­mat­te ist.

Auf­grund der fei­nen Hand­werks­kunst kann eine sway­ni­vi mehr als zwan­zig Erden­jah­re über­dau­ern. Die Fami­li­en­äl­tes­ten ent­schei­den, wann eine neue Hän­ge­mat­te benö­tigt wird. Der Bau einer neu­en Hän­ge­mat­te erstreckt sich über meh­re­re Mona­te und löst sowohl in der Fami­lie als auch im gesam­ten Clan gro­ße Begeis­te­rung aus; jeder leis­tet sei­nen Bei­trag dazu. Es wird viel Zeit damit ver­bracht, die rich­ti­gen Mate­ria­li­en zu beschaf­fen, und wäh­rend die­ses Pro­zes­ses fin­det der größ­te Teil der fami­liä­ren Bin­dung statt. Der Bau selbst ist ein rela­tiv infor­mel­ler und unkom­pli­zier­ter Pro­zess. Wenn sich die Hän­ge­mat­te der Fer­tig­stel­lung nähert, fin­den meh­re­re Zere­mo­nien statt, um die har­te Arbeit zu wür­di­gen und anzu­er­ken­nen. Wenn die neue Hän­ge­mat­te end­lich ange­bracht und die alte ent­fernt ist, wird die alte Hän­ge­mat­te in einer Zere­mo­nie auf einem Schei­ter­hau­fen in einer erns­ten, respekt­vol­len Wei­se ver­brannt. Am Ende die­ser Zere­mo­nie ver­an­stal­tet die Fami­lie ein Fest mit Essen und Tanz, um den Moment der Erneue­rung zu feiern.