Ikran and Pa’li Tack

Die Na’­vi stel­len Zaum­zeug, also Sat­tel und Half­ter, für ihre pa’­li, ilu und ikran-Reit­tie­re her. Das Design des Zaum­zeugs für pa’­li wird durch Tra­di­ti­on über­lie­fert und vari­iert stark zwi­schen den ver­schie­de­nen Clans und den ver­schie­de­nen Rei­tern. Pa’­li-Zaum­zeug kann Köcher, Sat­tel­ta­schen, Sät­tel und Wim­pel bzw. Flat­ter­bän­der umfas­sen. Das Zaum­zeug besteht aus star­ken, dehn­ba­ren Fasern, Pflan­zen­seh­nen, Tier­le­der und Tier­kno­chen.

Lei­nen bzw. Führstri­cke, säzärìp genannt (unten), wer­den auch zum Füh­ren von pa’­li im nicht-rei­ten­den Zustand ver­wen­det. Die Lei­ne wird locker über den Kopf des pa’­li gestreift. Im Gegen­satz zu irdi­schen “Zügeln” wer­den die­se nicht zum Len­ken des Pfer­des wäh­rend des Rei­tens ver­wen­det. Na’­vi-Rei­ter len­ken ihre Pfer­de nicht manu­ell, son­dern ver­las­sen sich statt­des­sen auf tsa­heylu, die neu­r­a­le Ver­bin­dung zwi­schen Tier und Rei­ter, die via kuru von Tier und Rei­ter her­ge­stellt wird. Das säzärìp wird ver­wen­det, wenn der Rei­ter sein kuru nicht mit dem Tier ver­bun­den hat und das Tier von einem Ort zum ande­ren füh­ren möch­te. Säzärìp gibt es in ver­schie­de­nen Grö­ßen, aber gene­rell sind sie etwa acht­zig Zen­ti­me­ter lang und fünf­und­drei­ßig Zen­ti­me­ter breit. Sie bestehen aus ver­schie­de­nen star­ken, dehn­ba­ren Fasern, Pflan­zen­seh­nen und Leder. Die­se Ele­men­te wer­den zu einem Design ver­wo­ben, das sowohl funk­tio­nal als auch zere­mo­ni­ell ist.

Ein ikran-Geschirr ist ein Sat­tel- und Zaum­zeug­sys­tem zum Rei­ten von ikran. Sie sind unter­schied­lich schwer und bede­cken den obe­ren Rücken des ikran wie ein Pfer­de­sat­tel. Aus dicht geweb­ten Fasern, Pflan­zen­seh­nen und Leder wird über Mona­te hin­weg ein Geschirr her­ge­stellt. Alle Na’­vi müs­sen nach dem erfolg­rei­chen Bestehens von Ikni­ma­ya ein indi­vi­du­el­les Geschirr für ihren ikran anfer­ti­gen. Die Geschir­re sind sowohl funk­tio­nal als auch äußerst deko­ra­tiv, um die Ver­bin­dung mit dem Bewusst­sein des ikran zu ehren. Jeder Clan hat einen eige­nen Stil und eine eige­ne Kon­struk­ti­on des Geschirrs. Ein Köcher, swi­zaw­se­na, “Pfeil­hal­ter” genannt, kann ange­bracht wer­den, um den Bogen und die Pfei­le des Rei­ters zu halten.

Wäh­rend Ikni­ma­ya und nach der Her­stel­lung von tsa­heylu muss der ikran sofort für den ers­ten Flug gerit­ten wer­den. Da dies ohne Geschirr geschieht, muss der jun­ge Rei­ter mit sei­nen Füßen in den Schlüs­sel­bein­hö­ckern des ikran Halt fin­den, die den unte­ren Rand der Atmungs­öff­nun­gen des ikran bil­den, den so genann­ten Spi­ra­kel. Das Rei­ten ohne Sat­tel ist die schwie­rigs­te Art, einen ikran zu rei­ten, und schränkt die Flug­ma­nö­ver ein, die der Rei­ter mit sei­nem neu gewon­ne­nen Reit­tier aus­füh­ren kann. Da es für den Rei­ter oft der ers­te Flug über­haupt ist, wird emp­foh­len, dass der Anfän­ger die­sen Flug nutzt, um sich auf die Denk­wei­se und den Flug­stil sei­nes neu­en ikran ein­zu­stel­len und dem ikran die meis­ten Ent­schei­dun­gen dar­über zu über­las­sen, wann er abbie­gen oder auf­stei­gen soll. Die Instink­te des ikran wer­den sie bei­de am Leben erhal­ten. Nach dem ers­ten Flug ist Ikni­ma­ya abge­schlos­sen, und das Trai­ning beginnt.

Bei den dar­auf­fol­gen­den Flü­gen wird der ikran gesat­telt, und der Flug­neu­ling lernt, wie er bei eng­kur­vi­gen Flug­ma­nö­vern und bewuss­ten Sturz­flü­gen auf den Fuß­ras­ten des Sat­tels Halt fin­den und balan­cie­ren kann. Zunächst wird ein Trai­nings­ge­schirr ver­wen­det, spä­ter wird ein spe­zi­ell auf das jewei­li­ge Tier zuge­schnit­te­nes Geschirr von einem in der Kunst der Sat­tel­her­stel­lung erfah­re­nen Clan­hand­wer­ker ver­wen­det. Der Rei­ter kann das Geschirr dann mit geweb­tem Per­len­schmuck per­so­na­li­sie­ren. Die Geschir­re sind sowohl funk­tio­nal als auch äußerst deko­ra­tiv, um die Ver­bin­dung mit dem Bewusst­sein des ikran zu ehren. Jeder Clan hat sei­nen eige­nen Stil und sei­ne eige­ne Kon­struk­ti­on des Geschirrs, aber eine brei­te Palet­te von Far­ben und Mus­tern zur per­sön­li­chen Ver­zie­rung ist erlaubt.

Alle Na’­vi müs­sen nach der Bin­dung mit ihrem ikran zudem ein indi­vi­du­el­les kuru-Geschirr für ihr Reit­tier anfer­ti­gen. Die­ses Geschirr dient dazu, den kuru für einen schnel­len und ein­fa­chen Zugang nach hin­ten gebo­gen und eng am Kör­per anlie­gend zu posi­tio­nie­ren und die “Anten­nen” aus dem Blick- und Schuss­feld des Rei­ters zu hal­ten. Der Na’­vi und sein ikran kön­nen dann in per­fek­ter Koor­di­na­ti­on und Har­mo­nie mit­ein­an­der fliegen.

Die Na’­vi wert­schät­zen die Schön­heit der Ver­bin­dung mit dem Bewusst­sein eines ande­ren Lebe­we­sens wie einem ikran oder pa’­li. Die unver­gess­li­che Eupho­rie, die sich ein­stellt, wenn man sich zum ers­ten Mal mit einem ande­ren Lebe­we­sen ver­bin­det, ins­be­son­de­re mit einem ikran, wird ‘onglawn genannt.